Bakureise 2005

BAKU – 29.07. bis 07.08. 2005

Verena Scholian, Karin Schwabe, Silke Ehrenberger und Hans Hutmacher

Wir treffen uns in Frankfurt am Flughafen am Schalter der Türkisch Airlines. Karins Zug hat eine halbe Stunde Verspätung, so dass wir schon ohne sie einchecken mussten. Der Flug ist überbucht und Karin bekommt gerade noch einen der letzten Sitzplätze -Ufff! Mit einer Stunde Verspätung starten wir und haben einen sehr angenehmen Flug. 4.20 Uhr landen wir in Baku und benötigen noch eine Stunde um die Visa zu bekommen. Yashar wartet schon mit 3 roten Rosen auf uns, dann fahren wir in einem großen Geländewagen in die Wohnung. Die Wohnung ist sehr schön – Wände holzgetäfelt -  europäischer Standard und ist (das ist ganz wichtig) auch klimatisiert.

Wir tauschen Neuigkeiten aus, schauen noch den Jubiläumsfilm an und bereiten das bevorstehende Interview vor.  Inzwischen ist es 9.00 Uhr morgens (Bakuzeit = MESZ + 3 Stunden), wir sind hundemüde und fallen in die Betten. Mittags kommt Yashar mit einem Mitarbeiter vom Filmteam, dem wir unser aktuelles Bildmaterial – Film und Fotos – mitgeben.

Trotz barbarischer Hitze, es ist sehr heiß draußen, ca. 35°C, müssen wir erst einmal Essensvorräte einkaufen, aber gleich danach noch immer erschöpft, legen wir uns wieder aufs Ohr. Verena ist dann die einzige, die die Haustürklingel hört; denn als Karin und Silke aufwachen, sitzen Verena, Yashar, Hans und der Moderator der Fernsehsendung schon im Wohnzimmer und besprechen das Interview, das mit Verena und Hans stattfinden wird.

Gegen 22.00 Uhr verlassen wir gestylt das Appartement und fahren zum Filmstudio. Dort lernen wir die Moderatorin – sie ist sehr nett und den Dolmetscher kennen. Er ist Dekan der Germanistikabteilung der Universität Baku.

Um 23.00 Uhr beginnt die Sendung, die life übertragen wird. Die Sendung heißt: „Unsere deutschen Verwandten“ (was allerdings nicht auf uns, sondern auf unsere Pferde zutrifft). Während des Interviews wird unser Film- und Fotomaterial eingeblendet und es gibt vier Life-Anrufe von den Fernsehzuschauern. Verena und Hans schlagen sich tapfer – Karin und Silke verfolgen gespannt das Geschehen und sind froh, nicht auf dieser Couch zu sitzen. Im Studio ist es heiß und stickig. Wie sich nach dieser Fernsehsendung zeigt, haben sehr viele Aserbaidschaner diese Sendung gesehen und finden es bemerkenswert und erstaunlich, dass wir uns für ihre Pferderasse so einsetzen. (Hier ist natürlich anzumerken, dass die Pferde schon aufgrund ihrer Herkunft "Berg-Karabagh" für alle Aserbaidschaner ein Stückchen Patriotismus, Wehmut und Heimaterinnerung bedeuten).

Nun – es ist schon 0.30 Uhr - plagt uns der Hunger. Yashar macht ein Restaurant ausfindig, das noch geöffnet hat. Dort versuchen wir uns mit viel  Mimik, Gestik, Körpersprache und ein paar Brocken russisch und englisch verständlich zu machen, genau genommen überlassen wir aber eigentlich dem Kellner, was er uns kredenzt, denn verstanden haben wir nichts.  Wir essen also draußen „Azeri-Food“ á la Kellner und trinken leckeren aserbaidschanischen Wein.

Sonntag, 31.Juli 2005

Gegen 11.00 Uhr kommt Yashar und wir landen im Horse Club bei den Achal Tekkiner Freunden. Dort findet ein Fest anlässlich der 1.000 jährigen Geschichte der Tartaren in Aserbaidschan statt. Es gibt ein kulturelles Programm.  (rechtes Bild: Tanzgruppe in Landestracht) Uns werden die Pferde gezeigt. Hans ist jetzt in seinem Element (endlich Pferde!) und fachsimpelt mit dem Stallmeister, die beiden verstehen sich prächtig. Zuerst bekommen wir die AT-Hengste und Stuten, die im Training sind und im Stall stehen vorgestellt.

Dann gehen wir auf die zahlreichen, riesengroßen Koppeln, wo wir Mutterstuten – Araber und Achal-Tekkiner – Jährlinge, 2-Jährige und die diesjährig ersten 30 Verkaufspferde sehen und 3 Karabaghen! Im Anschluss setzen wir uns mit dem Manager des Horse Clubs, bei Tee, Nüssen und Gebäck zusammen und besprechen wichtige Themen wie: Exportprobleme nach Europa – dies will der Manager noch dieses Jahr lösen – schön wärs!!!! Außerdem fragt der Manager Hans, ob bei ihm es möglich sei, Verkaufspferde unter zu stellen. Nun fahren wir endlich Karabaghen und Dillboss-Pferde anschauen! (linkes Bild: Hans mit dem Stallchef der Achal-Tekkiner)

Wir beginnen mit dem Stall von Mahmud, der den Karabagh-Deckhengst Karabin besitzt. Neben vielen Karabaghstuten und ihren Fohlen entdeckt Verena einen Quba-Hengst – eine aserbaidschanische Landrasse mit viel Naturtölt. Der Hengst wird für uns gesattelt und Karin und Silke reiten eine Runde (Verena würde ja sehr gerne, hat leider unpassende Kleidung). Der Hengst geht ohne reiterliche Einwirkung sofort in einen bequemen Tölt, er ist sehr leicht zu reiten, und dies - obwohl er erst 5 Jahre alt ist – uns wird erzählt, dass dies ist ein rassetypisches Merkmal sei: geländetauglich, freundlich, umgänglich und brav.  (rechtes Bild: Qubahengst mit Karin)

Jetzt passiert etwas, worüber wir im Nachhinein nur noch laut lachen können: wir steigen alle in Yashars Geländewagen ein, fahren (!) ca.2 m !!! zum gegenüberliegenden Privatstall, steigen alle wieder aus..... und bekommen einen braunen eineinhalbjährigen Dillbosshengst an der Longe vorgestellt.

Anschließend besuchen wir einen Freund von Yashar und trinken dort Tee. Yashars Freund hat 3 Karabaghstuten mit ihren Fohlen: 2 Jährlinge - ein Hengst und eine Stute. Die Pferde befinden sich am nahe gelegenen Muschelkalkstrand. Die Mutterstuten sind auf dem Strand an Holzpflöcken festgemacht, die Fohlen tollen frei herum. Ein Hengstfohlen ist von Ada – es hat sehr lange, kräftige Beine und die dunkle Farbe von seinem Vater. Alle Pferde fressen den Muschelkalk und was sonst so am Strand rum liegt, auch Melonenschalen. Während wir nochmals Tee trinken, bekommen wir die Jährlinge gezeigt und 2 Männer jagen mit 2 Stuten über den Strand, der eine mit, der andere ohne Sattel.

Am späten Nachmittag werden wir in eine kleine Schilfhütte gebeten, wo es Azeri-Essen  und Rotwein und Wodka gibt. Während des Essens fordert Yashar Silke zu einem „Wettreiten“ am Strand entlang auf. Yashar reitet seinen Hengst Sahil und Silke bekommt die gesattelte Stute, deren linker Steigbügel beim Aufsitzen reißt. Kurzentschlossen entscheidet sie, ganz ohne Bügel auf dem maroden Sattel zu reiten. Da der Hengst auf die Stute scharf ist, meint Yashar zu Silke, dass sie schnell vorausreiten soll, damit der Hengst auf andere Gedanken kommt – tja und dann geht es ab im gestreckten Galopp und wieder zurück. Es wird ein heißes Rennen am Strand des Kaspischen Meeres entlang. Am Abend werden wir eingeladen und bekommen als Dessert frische Schafsleber und Wodka serviert – Hicks. Es ist ein herrlicher Abend am Meer.

Montag, der 1. August 2005

Gegen 11.00 Uhr werden wir von Yashar abgeholt und fahren zum Direktorium von der Rennbahn, nahe dem Hippodrom. Bei Tee sprechen wir über die Karabaghzucht und neue Technologien – Verena muss ihr erstes Autogramm auf unseren Rasseflyern, die wir verteilen geben. Zum Schluss machen wir noch ein gemeinsames Gruppenfoto.

Nun müssen wir los, da Mahmud uns im Riding Club am Hippodrom zum Essen eingeladen hat. Aber zuerst bekommen wir den Stall gezeigt und in der Reithalle einen Karabagh-Hengst vorgestellt. Es ist ein ausgesprochen hübscher Sohn von Karabin aus der Niva hat eine sehr helle Farbe und starken Goldglanz.

Beim einem äußerst feudalen Essen mit eigenem Kellner  sprechen wir mit Mahmud über die Karabaghen und Mahmuds Leidenschaft: das Springreiten mit deutschen Springpferden. Hans erwähnt, dass er den Trainer für Springreiten und internationalen Pacoursbauer Paul Weier kennt. Die Ereignisse überschlagen sich daraufhin. Mahmud führt ein Telefongespräch und 5 Minuten später wird von einer Angestellten ein Ausdruck mit Passbild und Lebenslauf von Paul Weier gebracht und Hans muss sofort zu Hause anrufen und nach der Telefonnummer fragen, da Mahmud Paul Weier zu sich einladen will. Und siehe da: Paul Weier nimmt die Einladung an und wird demnächst mit Hans nach Baku kommen.

Nun war das Eis gebrochen und Yashar und Verena sprachen unser Pferdetransport Problem an. Dies sei laut Mahmud kein Problem – und er holt ein Angebot von einer Transportfirma ein und verspricht uns, den Transport zu organisieren – Juchuuu!

Hier folgt nun ein weiteres "Highlight" unserer Reise ;-) :  Mahmuds zeigt uns Filme von seinen teuren Springpferden  – genauer: wir schauen uns in Aserbaidschan einen Film über "Pferde ohne Grenzen": Holsteiner an – witzig!

Nach dem Essen bekommen wir vom Rennbahnstall noch 4 Karabaghen von Agdam vorgestellt, die zur Zeit für die Rennsaison im Herbst trainiert werden. Spiele, Rennen und Wettbewerbe mit Pferden und auf Pferden sind in Baku Volkssport - zumindest für die Zuschauer ;-) .

Abends war schon wieder eine Einladung zum Essen angesagt. Das Wort "Hunger" scheint es im Aserbaidschanischen Wortschatz nicht zu geben. Nach dem reichlichen und guten Essen ist es noch nicht spät genug, Yashar hat noch Lust auf einen Chay, und wir landen in einer gemütlichen Bar. Beim Chay und einer gemeinsamen Wasserpfeife unterhalten wir uns noch . Es ist wohl 3 Uhr als wir die Wohnung erreichen und ins Bett kommen. 

 

Dienstag,der 2.8.

Gegen 12.00 Uhr erscheint Yashar und wir fahren zum Vizelandwirtschaftsminister, der uns herzlich begrüßt und sich für das große Engagement zur Erhaltung der Karabaghen wortreich und mehrfach bedankt. Wir erhalten sogar die Erlaubnis,  das Staatsgestüt in Barda zu besuchen.

Im Anschluss bittet uns der Staatssekretär in sein Büro. Er hatte das Fernsehinterview gesehen und will uns unbedingt kennen lernen. Auch er bedankt sich herzlich und tausendmal für  den Einsatz zum Erhalt der Karabaghen. Als er  uns über Bergkarabagh, wo er geboren ist, erzählt, steigen ihm die Tränen in die Augen. Aufgrund der politischen Auseinandersetzungen ist die Einreise nach Bergkarabagh nicht möglich. Beim Abschied bedankt er sich noch vielmals und drückt Verena einen Kuss auf die Stirn. Danach geht es zum Stall der Dillbossen im Hippodrom. Wieder herzliche Begrüßung und wir bekommen zwei Dillbossen zu sehen. Dann geht es zurück zur Wohnung, Sachen packen für die Fahrt nach Sheki. Wir warten auf Yashar, der Himmel ist bewölkt und wir vier sind sehr gespannt, wie es im Kaukasus aussieht.

Um 21.30 Uhr holt uns Yashar ab und die Nachtfahrt nach Sheki beginnt. Wir alle sind froh nicht im Lada zu sitzen, zum einen, da die Schlaglöcher zahlreich gesät sind auf Aserbaidschans Straßen, zum anderen hat der Terrano immerhin Klimaanlage und etwas mehr Platz auf allen Plätzen.

Spät nachts gibt es dann auch noch Kebab (Essen vom Grill).

Gegen 3.00 Uhr rasten wir in einem Hotel – es ist eine restaurierte Karavanserei aus dem 18. Jhd., umgebaut zu einem Hotel, wunderschön! Der Besitzer begrüßt uns sehr freundlich in deutscher Sprache, er hat das Fersehinterview mit Verena und Hans gesehen. Erschöpft fallen wir in die Betten und schlafen bis morgens um 10.00 Uhr.

 

Mittwoch, 3. August 2005

Nach einem Frühstück in einem schönen Garten fahren wir zu den Stallungen von Yashar und dann wird Ada aus dem Stall geführt und Silkes Herz schlägt höher! Er hat sich gut entwickelt und ist guter Kondition. Dann werden uns die anderen Deckhengste von  Yashar – Karabaghhengst Senat, Dillbosshengst Pinti, ein eventueller Dillbossnachwuchshengst und natürlich Gartal gezeigt.

Für unseren Ritt zur Herde werden 5 Pferde gesattelt – Yashar reitet Senat mit dem Westernsattel aus Deutschland, Hans reitet den Nachwuchs-Dillbosshengst mit einem mexikanischen Sattel, den Verena vor 2 Jahren mitgebracht hatte, Verena reitet einen Dillbosswallach-Arbeitspferd, Karin bekommt einen hellbraunes Arbeitspferd und Silke einen Arabermix-Hengst mit einem russischen  Militärsattel. Senat sieht unter Yashar toll aus, er und der Dillboss gehen am Berg zügig mit einer faszinierenden Leichtigkeit voran. Die Arbeitspferde, die auch wesentlich schlechter im Futter sind müssen leider angetrieben werden. Wir reiten bergauf durch eine schöne Hügellandschaft mit stachligen Sträuchern, das Gras ist wegen längerer Trockenheit gelb. Nach einer halben Stunde klingelt Yashars Handy: Verena ruft an und droht, zu Fuß weiter zu gehen – "sie hat Angst verloren zu gehen", da ihr Pferd nicht nicht mehr vorwärts will. Ein mit reitender Pferdehirt reitet zurück und bringt Verena ein Stöckchen. Das wirkt: das Pferd läuft jetzt, zwar immer noch gemächlich, aber immerhin. Bei etwas heftigerem Stockeinsatz galoppiert er sogar an. Wir suchen die Herde und dann sehen wir vereinzelt einige Dillboss Stuten und  ihre Fohlen. Hinter dem nächsten Hügel ist dann die Dillboss Herde, aber kein Karabagh zu sehen. Die Karabagh-Herde ist wohl gerade an der Wasserstelle und der Hirte startet, um sie zu holen. Und dann kommt sie, die rotgoldene Herde mit den restlichen weißen und braunen Dillbossen und unsere Herzen schlagen höher. Wir filmen und machen unzählige Fotos in und um die Herde herum, es ist ein beruhigendes Gefühl in mitten so einer Herde zu stehen!

Leider geht die Zeit schnell vorbei, wir müssen wieder zurück. Jetzt wachen auch die Arbeitspferde auf und gehen zügig voran. Zurück am Stall kommen die Pferde wieder in ihre Boxen und wir gehen in ein nahe gelegenes Motel (kein europäischer Standard!) zum Essen. Danach ruhen wir uns aus, aber es ist zu heiß und stickig um zu schlafen.

Am Abend fahren wir wieder zum Stall und beginnen die Tüten mit den DNA-Analysen zu beschriften, nicht alle – Silke steht am Zaun des Auslaufes und beobachtet ihren Ada, den man in den Paddock gelassen hat!!

Die Stutenherde wird zum Stall getrieben und kommt zunächst einmal in den Laufstall. Dort werden die alten Stuten nacheinander aussortiert und in eine Box getrieben, damit die Haarproben genommen werden können. Wir helfen alle mit und es ist sehr interessant. Vor allem die Hengste sind begeistert ihre Stuten zu sehen! Als wir fertig sind, ist es bereits dunkel. Wir gehen zurück ins Motel und schreiben mit Hilfe von Ali, Natiks Bruder, die Listen mit den Registriernummern und die Abstammung der Pferde für die DNA-Analyse. Dann gehen wir zu Bett.

 

Donnerstag, 4. August 2005

Morgens um 8.00 Uhr stehen wir auf und nach einem aserbaidschanischen Frühstück fahren wir weiter nach Barda, wo das Staatsgestüt der Karabaghen von Agdam steht.

Es ist ein sehr heißer, sonniger Tag und wir sehen die Landschaft von Aserbaidschan mit vielen Rindern, Wasserbüffeln, Schafen und Arbeitspferden.

Gegen 11.00 Uhr kommen wir in Barda an, benötigen aber noch etwas Zeit, das Gestüt zu finden, das sehr versteckt liegt und nur durch schlechte Feldwege zu erreichen ist – wie gut, dass wir den Geländewagen haben.

Nach kurzer Zeit kommt der Direktor des Gestütes Agdam angefahren und wir fahren gemeinsam zur Stutenherde. Diese glänzt golden auf einer grünen Luzernewiese und frisst sich die Bäuche voll. Die Herde sieht besser aus wie vor 2 Jahren und auch hier können wir durch die Herde gehen und filmen und fotografieren, ohne die Pferde aus der Ruhe zu bringen. Viele Stuten glänzen wir pures Gold, die Fohlen sind noch nicht alle geboren.

Dieses Mal fahren wir auch zu den Hengststallungen, wo wir noch nie gewesen sind und bekommen einen Deckhengst (Saturn) und drei Nachwuchshengste (Gargar, Samaljot und einen weiteren) gezeigt. Zwei glänzen wie pures Gold. Anschließend bekommen unter Bäumen Tee und Früchte serviert und unterhalten uns mit dem Direktor, der dieses Jahr viel kooperativer ist und auch lächelt. Schon bald bemerken wir, dass ein komplettes Mittagessen serviert wird und wir essen tapfer, was uns auf die Teller geladen wird: gekochtes Huhn mit Kartoffen, Salat, frische Kräuter, Yoghurt, Wassermelone und mit diversen Sprüchen zum Wohle der Karabaghen – WODKA.

Zum Schluss füllt der Direktor noch einen Mitgliedsantrag  der IG Karabagh aus. Wir wollen noch weitere Mitglieder in Aserbaidschan werben und ein Konto für die Mitgliedsbeiträge in Aserbaidschan anlegen.

Etwas beschwipst hoppeln wir auf den aserbaidschanischen Straßen zurück nach Baku,  duschen uns erst mal alle und fallen dann erschöpft in unsere Betten.

 

Freitag, 5. August 2005

Wir schlafen lange aus und warten auf den Anruf von Yashar, da eventuell die First Lady Verena sprechen möchte. Nach 2 Stunden beschließen Karin und ich das Kaufhaus zu suchen, indem wir die vergangenen Jahre Stoff und Dolche gekauft haben. Kurz bevor wir uns orientiert haben, pfeift uns Verena zurück „Yashar ist da!“. Also traben wir im Karabaghen-Schritt zurück in unsere Wohnung.

Wir fahren mit Yashar ins Hippodrom zu Mahmud und treffen Svetlana, sie trainiert Pferde für lange Distanzen und hat viele Fragen an Silke und ist sehr glücklich uns kennen zu lernen.

Wir bekommen den Karabagh Deckhengst Karabin vorgestellt und entnehmen ihm Haarproben für die DNA-Analyse.

Nun fahren wir in die Altstadt von Baku und gehen auf die Suche nach Tscherkesskas. Hans benötigt für einen Auftritt 20 Stück! In der Altstadt sind viele Teppichhändler und alle wollen uns einen Teppich verkaufen. Wir lassen uns breit schlagen und kaufen Tücher aus Seide. Yashar findet auch einen Mann, der 20 Tscherkesska organisieren wird.

Mit Mühen „nein, wir wollen keinen Teppich kaufen…“ retten wir uns in Yashars Lada und fahren zum Appartment. Yashar geht mit Silke noch Azeri Marschmusik für die Auftritte suchen, leider erfolglos. Wir ruhen uns etwas aus. Abends werden wir wieder abgeholt und gehen in eine Bar essen. Dort gibt es extra für uns Kartoffeln, Rindfleisch, Käse und Tomaten und leckeren Rotwein. Mit Freunden von Yashar reden wir dann bei Wasserpfeife und Wodka über die Arbeit der IG.

 

Samstag, 6. August 2005

Irgendwie ist schon unser letzter Tag, die Woche verging wie im Flug! Wir schlafen lange und Karin, Hans und Silke machen uns noch einmal auf den Weg zum Kaufhaus, das dann leider gerade abgerissen oder umgebaut? wird. Also gehen wir ans Meer und setzen uns dort in den Schatten und trinken Tee und reden über Pferde.

Als wir wieder im Apartment ankommen holt uns Yashar zum Schwimmen im Kaspischen Meer ab. Karin geht es nicht so gut und Hans hat keine Lust, also fahren Verena, Silke und Yashar alleine. Das Meer ist sehr warm und wir lassen von Yashar Beweisfotos machen.

Gegen 18.00 Uhr treffen wir uns mit Natik und Yashar in unserem Apartment und vervollständigen die Pedigrees und die Angaben für die DNA-Analysen. Wir besprechen noch mal alles, was wir in Zukunft vorhaben. Dann müssen wir leider Koffer packen.

 

Wir haben viel erreicht für die Erhaltung der Karabagh Pferde, die IG ist jetzt in Baku bekannt und Yashar wird weitere Mitglieder werben. Aus Zeitmangel konnten wir nicht alle Pferdezüchter treffen, aber wir haben dieses Jahr 90 % der Karabaghen und Dillbossen gesehen und sind mit dem Ergebnis dieser Woche sehr zufrieden.

 

Gez. Hans, Verena, Karin und Silke